Eine Verletzung ist ja kein Beinbruch…

[außer es ist ein Beinbruch, arme RCM Barbara]

Liebe Freunde des Velozipeds,

Abbildung 1 … „Drahtesel“ neu interpretiert

es ist mir eine Freude, mich heute mit euch über eine Angelegenheit von großer Bedeutung zu unterhalten: dem Hobbyradsport und die verheißungsvolle Welt der Verletzungsgefahr, die damit einhergeht. Als begeisterter Radenthusiast und Anwärter RCM Jahrespreises (Irmgard hat ausgelassen, es kommt nur noch Lukas, Benjamin und Barbara infrage, hoffentlich bleibt’s so und es werden nicht mehr) im Sturzschaden-Sammeln möchte ich euch mit einem Augenzwinkern in die aufregende Welt der Stürze, Schrammen und Sattelschmerzen einführen.

Die Begeisterung, mit der Hobbyradsportler sich auf ihre Zweiräder schwingen, erinnert mich oft an eine Gruppe von Abenteurern, die sich entschlossen haben, einen Berg zu erklimmen – ohne zu bedenken, dass sie sich zuvor noch nie mit Wandern beschäftigt haben. Die Vorfreude auf den Wind in den Haaren und die atemberaubenden Ausblicke lässt uns übersehen, dass unsere Beziehung zur Schwerkraft eine mehr als zwiespältige ist (uns aber immer begleitet – in meinem Sinne: „speed is your friend“)

Es gibt da diesen besonderen Moment, wenn wir uns mit unerschütterlichem Selbstvertrauen auf unseren Rädern befinden, nur um festzustellen, dass der Randstein genauso fies ist wie „Schnackerl“ beim ersten Date. Diese unfreiwilligen Stunts, bei denen wir uns auf dem Sattel wie Surfer auf einer Welle fühlen – zumindest bis die Welle an einem unerwarteten Hindernis bricht – sind wahrhaftig atemberaubend. Und zwar nicht nur für uns, sondern auch für die am Straßenrand stehenden Passanten, die uns mit einer Mischung aus Entsetzen und Belustigung betrachten.

Abbildung 2 USB C Anschluss

Doch seien wir ehrlich: Welcher Hobbyradsportler hat nicht schon mit Stolz die Königsdisziplin des „Vergessens des Freischwungs“ gemeistert? Das ist jener faszinierende Moment, in dem wir vergessen haben, dass unsere Füße noch immer mit den Pedalen verbunden sind, und wir uns einem stillen, aber unaufhaltsamen Fall hingeben – eine Mischung aus Würdeverlust und akrobatischer Meisterleistung. Vom Gesichtsausdruck ganz zu schweigen!

Die Verletzungsgefahren des Hobbyradsports sind wahrlich ein kunterbunter Strauß an Möglichkeiten. Von den mysteriösen Kniequetschungen, die wir uns zuziehen, wenn wir auf der Suche nach Balance auf der Kreuzung fast umkippen, bis hin zu den epischen Geschichten über entflohene Straßenhunde, Wildschweinen am Anninger,… die scheinbar nur uns jagen wollen – jede Ausfahrt ist ein Potpourri an Spannung.

Und dann sind da noch die legendären Sattelgeschichten. Wer hätte gedacht, dass ein kleines Stück gepolsterten Leders zu so viel Unbehagen führen könnte? Diese Sättel, die sich anscheinend im Bunde mit dem fiesesten Feind unserer Anatomie verschworen haben, lassen uns nach langer Fahrt wie wackelige Neugeborene watscheln, während wir uns ehrfürchtig vorstellen, wie wir wohl auf einem gemütlichen Sofa sitzen würden.

Meine lieben Hobbyradsportfreunde, lasst uns also mit einem Schmunzeln auf den Lippen und einem Kühlbeutel auf dem Knie (@Lukas 😉) gemeinsam die wundersame Welt der Verletzungsgefahren erkunden. Denn auch wenn wir uns hin und wieder auf die Nase legen oder mit einem breiten Grinsen in den Sonnenuntergang radeln, wissen wir eines sicher: Es gibt nichts, was uns davon abhalten kann, immer wieder aufs Neue in die Pedale zu treten und unsere Beziehung zur Schwerkraft auf die Probe zu stellen.

In diesem Sinne, möge euer Gleichgewicht stabil bleiben und eure Pflaster stets griffbereit sein!

te walt