Nachdem Thomas Binder dieses Jahr in der Masters 4 startberechtigt ist, war die Mission Titelverteidigung dieses Jahr auf Grund eines deutlich größeren Starterfeldes sehr schwer.
Bei den NÖ-Landesmeisterschaften beim Kriterium in Trumau fuhr Thomas ein aktives Rennen, musste sich aber im Schlußsprint mit Rang 3 begnügen. Ein paar Wochen später gelang ihm die Revanche waren die Hundertstelsekunden allerdings dann auf seiner Seite und er konnte sich auch beim Einzelzeifahren in Haag Rang 3 sichern. Gratulation an der doppelten Medaillengewinner!
Trotz Streckenverkürzung starke Teamleistung am Glockner
Am 2. Juni 2024 fand wieder der Glocknerkönig statt. Die Vorzeichen für einen Wintereinbruch waren eindeutig, so wurde die Strecke gekürzt und das Ziel zum Piffkar herunter verlegt. Trotz dem angesagt schlechten Wetter und der verkürzten Strecke stand der RC Mödling mit 7 Teilnehmern am Start. Vereinsintern war Michi Skoric nicht nur der schnellste, sondern er ließ es sich trotz der eher frischen Temperaturen nicht nehmen doch noch weiter Richtung Glockner zu radeln….
Hier ein paar Impressionen von einem sprichwörtlichen coolen Glocknererlebnis
[eine MBK Rennveranstaltung mit mittelschwerem Profil,… lt. Veranstalter]
Man muss erst lange Zeit von „zu Hause“ weg um dann auch dort einmal (zuhause, dass ist da, wo man ursprünglich herkommt) ein Rennen zu fahren.
Die Top Six MBK Rennserie gibt es schon… sehr, sehr lang. Also auch da schon, „als ich noch klein war“; und das ist nun wirklich schon lange her!
So hat es sich zugetragen, dass wir im RCM beschließen: „da fahr ma hin“!
Zielort (=Startort): Rachau in der Steiermark, Nähe Knittelfeld, Murtal.
Als Einheimischer dort würde ich folgende Wegbeschreibung abgeben: Beim Kobenzer Hofwirt von der Autobahn runter, beim Raßnitzer Wirt vorbei bis zum Margarethnerhof, da links abbiegen und dann bis zum Rachauerhof fahren (der gehört dem „Tschörn“= Veranstalter seit den 80igern). Falls wer nicht zum Tschörn gehen will, daneben ist das Puntigamer Stüberl. Könnte aber auch sein, dass das auch ihm gehört. Oder seinem Bruder, der ist auch Großbauer und war lange der Bürgermeister (abwechselnd mit dem Tschörn)… Nach dem Rennen sind wir übrigens zum Bachwirt in Knittlföd, da is(s)ts gut!
Für Literaturkenner unter euch, der „Hödlmoser“ ist da gar nicht so weit weg, der kommt nur von der anderen (Murtal) Seite… (gerade raus aus dem Tal, Richtung Speckhüttn, Funkenmacherhüttn, Ponystüberl… dann aber rauf nach Fohnsdorf, also nach links abbiegen!
Ich denke, jeder kann nun nachfühlen, wo wir da hingefahren sind. Wir aber zum Biken, echt!
Wir, das waren eigentlich Kurt, Walter, Daniel und ich, Walter (L) ist dann leider ausgefallen (nein, er war nicht zu lange aus)!
MBK Rennen sind immer lokal, aber dort ist es noch lokaler! Gefühlt alle Teilnehmer:innen kommen aus der Gegend (Umkreis 1km, sprachlich nicht negierbar, „fix naed, olda Fux“)
Wir sind etwas unsicher und auch irgendwie „Memmen“, melden uns nur für die Mitteldistanz (2 Runden a 22km, a 1.000hm) an, ehrlich wären die 3 Runden gewesen! (Sinnvoller das 1 Rundenrennen, das hätte ich sogar gewonnen, grrrr)!
Wie es so ist, wenn man weit, weit,… weg aus Wien und dem Umland ist, die Rennen sind perfekt.
Weil: dort gibt es Vereine, Gemeinschaften,… die Feuerwehr, die Bergrettung, die Musik, den Radclub,… alle helfen zusammen! Kuchen, Gratisbier, Bananen,… alles da. Dazu super freundliche Helfer:innen! Das beginnt schon am Parkplatz (eine Wiese vom Tschörn?) und zieht sich durch bis zur Abreise… Perfekt und danke euch, wir kommen sicher wieder!
Nun aber zum Rennen. Wie erwähnt, 2.000hm auf 44km, überschaubar. Da wir die Strecke nicht kennen, vermeiden wir die Taktik von Simon (all out am Start bis zur Explosion und dann eben „heimgfretten“) um nicht in Führung zu gehen und dann evtl. falsch abzubiegen. Wobei, ich bin mir sicher, diese Gefahr hätte auch bei All Out nicht bestanden. Die „Jungen, Dünnen“ sind weggeheizt, lässig!
Kurz „stutzen“ wir, ein, klar, Aborigine fragt den Kurt, ob er eh eine versenkbare Sattelstütze hat, oh ha! Warum, in der Ausschreibung steht e i n d e u t i g „mittelschwer“! Also, easy!
Der Start ist genauso wie immer, alle blasen Vollgas weg, es legt auch diesmal gleich 2 am ersten Kilometer hin. (Wir haben viele Freunde von und bei NORA Sport, aber gewundert hat’s mich nicht, sorry 😉 beide waren von euch, eben aus… )
Der erste Kilometer flach bergauf, eingrooven, dann eine Kehre auf die erste Schotterstraßenauffahrt (steirisch: Katabillaweg). Es geht eh resch rauf, d.h. es macht überhaupt nichts mehr aus, dass wir den Schotter bald verlassen und über Wald und Wiesentrails nach oben fahren, die „Schnellen“ sind schon sehr, sehr weit weg. Es geht relativ weit rauf zum Reitmoa (Mostjausn, wenn man kein Rennen fährt), dann, ganz oben, das „mittelschwere Highlight“, B D D (bi du deppert) eine bzw. DIE Trailabfahrt. Steil, lang, felsig und schön verwurzelt! Als Draufgabe schöne halbmetrige Steilstufen, wo immer grell leuchtende Alpinretter schon von Weitem zu sehen waren, Zufall?!! 3 km vor dem Ziel dann ein 70hm Stich, 2stellige (bergauf) Prozente (mit einem Zweier vorne)!
Trotzdem sage ich nur so viel: Wir hätten uns bei der ersten Zieldurchfahrt eigentlich denken sollen: „Pfoah, nochmal 1.000 Höhenmeter und nochmal dieser Schweins Stich!“, aber weit gefehlt: „ Pfoah, jetzt muss i da nochmal runter!“ wars dann in Echt! Die Jungs mit die Fully’s haben ja noch schön stehen gelassen, wir mit unseren Kasperlfedergabeln auf den Hardtails,… nicht!
Aber, Kurt und ich sind sturzfrei ins Ziel, auch gar nicht schlecht platziert. Daniel (auch ohne Brezn) hatte anscheinend nicht den allerbesten Tag (der kam dann beim Leithaberg RM), als er zu uns ins Ziel kam, war das Freibier zwar noch immer gratis, aber aus!
Seinen Kommentar zum Rennen kann ich hier allerdings nicht wiedergeben, nein, nicht weil nicht jugendfrei, es war eh ohne Worte, eher eine sehr spezielle Gestik!
Zusammengefasst: ein Super Rennen, nächstes Jahr wieder, allerdings muss das Wetter passen (bei Regen fahr ich den- nochmal: mittleren – Felsentrail sicher nicht runter!!!)
[Nun, ganz am Ende geb ichs auch zu: mittelschwer ist Ansichtssache, vielleicht haben’s wir nicht mehr so drauf (oder man wird doch einmal älter!).]
Am vergangenen Sonntag fand im Rahmen des Kriteriums Trumau die Österreichische Meisterschaft für die Amateuere und Masters statt. Der RC Mödling war ebenfalls erfolgreich am Start und ich habe bei meiner zweiten Teilnahme an einer österreichischen Meisterschaft wieder erfolgreich den letzten Platz belegt. Wieder einmal bedarf es mehr Hintergründe, um die Geschichte des letzten Platz verstehen zu können.
Die Vorgeschichte:
Thomas und alle drei Walter waren letztes Jahr am Start beim Kriterium in Trumau, und Thomas und Walter Kovarik erreichten dabei Podestplatzierungen bei den niederösterreichischen Landesmeisterschaften. Das war zum Teil auch der überschaubar großen Zahl an Starter von niederösterreichischen Vereinen geschuldet. Daher leistet Thomas schon seit Wochen Überzeugungsarbeit und sagt, wir können den wenigen anderen Startern doch nicht das Podium überlassen. Nach dem ich das zum wiederholten Mal gehört habe, schau ich mir das letztjährige Ergebnis an, und stelle fest, dass in der Master I Klasse letztes Jahr tatsächlich das Podium der Niederösterreichischen Landesmeisterschaft nicht voll besetzt war. Nachdem ich so lange hin und her überlegt habe, ist allerdings die Nenn-Frist schon abgelaufen. Während ein Walter sich über persönliche Kontakte anmeldet, fährt der andere Walter frühmorgends zur Nachnennung und meldet mich – abgesprochen mit mir – auch an. Damit erspare ich mir ein paar Stunden auf das Rennen warten, gleichzeitig gibt es aber auch kein Zurück mehr.
Die erfolgreichen RC Mödling Starter
Ich fahr dann rechtzeitig zum Rennen der unlizenzierten Radfahrer:innen und schau Walter und Walter zu wie sie in einem leider sehr überschaubaren Starterfelder sehr erfolgreich sind. Walter Marchl zieht mit drei anderen Radfahrern nach dem ersten Sprint von den anderen davon und spult wie ein Uhrwerk seine Runden herunter. Bei den weiteren Sprints wird er zwar regelmäßig „nur“ Zweiter, da der jeweilige Sprintsieger jedoch deutlich jünger ist, gewinnt Walter das Jedermann Rennen in seiner Alterswertung souverän. Der zweite Walter schafft es nach einer Überrundung sich wieder in der Gruppe anzuhängen und kommt damit ebenfalls als dritter auf das Podium in seiner Alterswertung.
Dann kommt das Rennen Masters 4 bis 6 in dem Thomas am Start ist. Nach seinem zweiten Platz in der Niederösterreichischen Landesmeisterschaft letztes Jahr und nach dem Aufrücken in die nächste Altersklasse rechnet sich Thomas dieses Jahr durchaus berechtigt Chancen aus, auch um Punkte mitsprinten zu können. Das Rennen nimmt zwar einen für Thomas nicht idealen Verlauf, nachdem sich der spätere Sieger sehr früh alleine absetzt und niemand nachführen will. So fährt Thomas ziemlich viel an der Spitze der Gruppe, und geht dann bei den Sprints aber öfters leer aus. Zum Schluß schafft er es aber erfolgreich doch noch ein paar Punkte zu ersprinten und kommt damit auf den 3. Platz der Niederösterreichischen Landesmeisterschaften.
Mein Rennen
Vor dem Rennen erfahre ich schon, dass es wohl zumindest 4 Starter für die Niederösterreichischen Landesmeisterschaften in der Master I gibt. Damit wird es wohl nichts werden mit dem Podiumsplatz für mich. Allerdings ist es vielleicht auch besser so, denke ich mir. Dann kann ich mich auf die wirklichen Ziele für mein erstes Kriterium konzentrieren: Gesund ins Ziel zu kommen, niemanden über den Haufen fahren und nicht zu oft überrundet werden.
Vor dem Start
Beim Start stelle ich mich sinnvollerweise natürlich ganz hinten auf und hoffe, dass meiner Kalt-Start-Fähigkeiten es mir erlauben zumindest ein paar Runden am Feld dranzubleiben. Und tatsächlich kann ich die ersten zwei Runden noch ganz gut mithalten. Nur ist beim Kriterium halt in jeder dritten Runde ein Sprint und das Tempo zieht ordentlich an. Ich kämpfe schon ordentlich um noch Anschluß zu halten, als in der zweitletzten Kurve vor dem ersten Sprint ein Radfahrer mit ordentlichem Geschwindkeitsüberschuß an mir vorbeizieht…. und gerade über den Gehsteig donnert und ins Gebüsch kracht.
In der zweiten Runde…. noch ’nach Plan‘ unterwegs
Ich bremse reflexartig ab, bleibe stehen und frage gleich dreimal hintereinander, ob es ihm eh gut geht…. knappe 10 Sekunden später merke ich, dass er bereits wieder sitzt und nicht schlimmer verletzt scheint, und dass der Sturz sich 5 Meter neben dem Rettungswagen abgespielt hat und der Sanitäter bereits da ist. Da leuchtet es mir ein, dass ich hier eigentlich nicht gebraucht werde und ich das Rennen weiterfahren kann….
Jetzt ist eine ca. 20 Sekunden Pause in einem Kriterium irgendwie keine sonderlich gute Idee, weil dann ist das Feld sicherlich weit weg. Als ich wieder Fahrt aufnehme stelle ich etwas überrascht fest, dass tatsächlich noch einer hinter mir unterwegs war und ich kann in den nächsten Runden mit ihm gemeinsam fahren. Wir wechseln uns sogar halbwegs gut ab, da ich nach ein paar Runden zunehmend besser um die Kurven komme (dem Technik-Training mit Roland Königshofer sei Dank) und auch noch etwas Energie habe um auch mal in den Wind zu gehen. Wir holen noch einen Radfahrer ein, der aus dem Hauptfeld zurückgefallen ist, und der hängt sich bei uns beiden in den Windschatten.
Doch noch nicht ganz alleine…
Ein paar Runden geht das so weiter, bis der spätere Sieger solo an uns vorbeifliegt. Kurz darauf kommt das Hauptfeld in vollem Temp angerauscht und der dritte Radfahrer der sich bei uns im Windschatten ausgeruht hatte schafft es im Feld mitzufahren. Ich versuche es kurz und merke, dass mir das viel zu schnell ist. Diese Anstregung hat meinen Puls entgültig so weit in die Höhe gejagt, dass ich kurz darauf auch dem letzten anderen Radfahrer nicht mehr folgen kann. Ich finde mich mit meinem letzten Platz ab und fahre mit den verbliebenen Kräften weiter, bis mich der Solo-Führende zum zweiten Mal überrundet. Dann spüre ich schon das Hauptfeld hinter mir, schaffe es aber noch vor dem Hauptfeld über die Ziellinie.
Nach dem Rennen
Nach dem Rennen dauert es zunächst ein wenig bis ich das ganze einordnen kann. Irgendwann kommt auch mein Puls wieder herunter und einen Kaffee und Kuchen später gibt es dann endlich auch einen Ergebnis. Nur leider musste ich feststellen, dass ich in den offiziellen Ergebnislisten als „DNF – did not finish“ geführt werde. Ich bin zunächst etwas verwirrt, weil ich mich als Neuling beim Kriterium ja nicht so gut mit dem Reglement auskenne. Doch wie ich es auch drehe und wende, eigentlich müsste ich entweder mit einer oder mit zwei Runden Rückstand, aber jedenfalls gewertet sein.
DNF? Wie kann denn das sein?
Also wende ich mich an den Rennkommissar und der erinnert sich sogar an meinen Zieleinlauf. Der sagt mir – total freundlich – gleich zu, dass er das Ergebnis korrigieren wird, und dass ich mit nur einer Runde Rückstand gewertet werde, da ich noch vor dem Hauptfeld ins Ziel gekommen bin.
Als ich am Abend die Ergebnisliste im Internet anschaue, sehe ich, dass ich tatsächlich mit -2 Punkten gewertet wurde. Und, dass ich damit auf den dritten Platz der Niederösterreichischen Landesmeisterschaften vorgerückt bin. Jetzt ist es aber so, dass ich lange genug mit dem eigentlich dritten der Landesmeisterschaften gefahren bin, und er mich auf den letzten Runden ganz eindeutig abgehängt hat. So einen dritten Platz will ist natürlich nicht haben, und ich schreibe zunächst den Radfahrer und dann den Veranstalter per E-Mail an. Letzter leitet die Information an den Rennkommissar weiter und dieser verspricht mir das Ergebnis entsprechen zu korrigieren.
Und damit ist auch die Fortsetzung des Projekt Lanterne Rouge zu einem erfolgreichen Ende gekommen. Die zweite österreichische Staatsmeisterschaftsteilnahme ehrenhaft auf dem letzten Platz beendet.
Bergsport muss nicht immer Motorsport sein. Doch wohl viel eher Muskelsport! Soweit das hehre Ideal. Und weil Radfahren nicht meine einzige Leidenschaft ist, sondern eben auch das Bergsteigen, Skibergsteigen und dabei v.a. das Steilwandfahren – ist in mir die Idee gereift, das alles doch einmal zu kombinieren!
Gesagt, getan. Schnell war ein Teil online bestellt, mit dem man die Ski ans Rennrad montieren kann. Ein wirklich hervorragendes Produkt der Fa. Cyclite – einem bayrischen Startup. Ski und Stöcke also direkt und stabil an das Oberrohr montiert. Bleibt nur noch die Frage, wohin mit den Skischuhen? Nun ja, da bleibt nichts anderes übrig, als hinein in den Rucksack. Sonst noch ein Jäckchen, ein paar Riegel und die Steigeisen in den Rucksack und das RC Mödling Trikot an den Körper. Und schon geht es los!
Frühmorgens am Karsamstag 2024 geht´s los. Und da am Karsamstag das Leiden bekanntermaßen seit Jahrtausenden Tradition hat, passt die Aktion also perfekt zu dem Tag. Dichter Saharastaub hüllt die Landschaft ein, der Fön schläft noch – zum Glück. Denn die Strecke führt schnurstracks südwärts, zunächst am Thermenradweg. Da ist um 6:30 Uhr noch nicht viel los und den wenigen Leute, denen ich begegne, merkt man das Staunen an – Um Himmels Willen, wo will denn der Wahnsinnige mit seinen Ski hin?
Das schwere Gepäck spüre ich auf den Anstiegen hinter Grünbach, doch dann sind die auch geschafft und es geht hinab nach Puchberg. Doch dann Vorsicht! Plötzlich Orkanböe von links! In dem Moment greift also der Südfön ins Puchberger Becken durch und es weht mich fast von der Straße. Nun ja, es wird einem halt alles geboten.
In Losenheim nach 70 km Fahrt angekommen, verstecke ich das Rad im Wald, montiere die Ski auf den Rucksack und dann geht es erstmal den Fadensteig zu Fuß hinauf aufs Plateau und zum Gipfel des Kaisersteins, 2.061 m. Dort ein kurzer Blick in die Tiefe – schaurig sieht sie aus die Einfahrtsflanke in die Privatries. Aber ich kenne sie schon zur Genüge und so wird es der reinste Genuss. 48° steil und in Summe knapp 700 Hm geht es Privatries und Breite Ries hinunter bis zum Grafensteig. Von dort dann wieder zu Fuß zurück zum Rennrad.
Nun heißt es nur noch 70 km mit schwerem Gepäck die Beine ausradeln. Gesagt getan, wird auch das ein Genuss! Der Südfön leistet nun ganze Arbeit und bläst mich mit einem 30er Schnitt zurück nachhause. Lässig war´s – eine Tour free solo und by fair means wie der radelnde Alpinist so schön sagt!
Alles hat begonnen, als sich der harte Kern des RC Mödling Vorstands (2 Walter und Simon) im Jänner 2023 bei feucht-kalten Temperaturen die Staatsmeisterschaften im Cyclocross in der Seeschlacht anschauten und dabei Robert und Thomas anfeuerten. Leicht fröstelnd wurde einhellig festgestellt, dass es cooler (und auch weniger kalt) wäre mitzufahren, statt nur zuzuschauen.
Cross ist Boss – Die Geburt der Idee ‚Projekt Lanterne Rouge‘
Mit dem Beginn der neuen Cyclocross Saison standen Walter und ich beim Jedermann Rennen des Bikeschneiderei Cross am Start. Bei herrlichem Alweibersommerwetter – also gar nicht Cyclocross-typischen Bedingungen – fuhr Walter sein erstes und ich mein drittes Cyclocrossrennen. Eine solide Platzierung im hinteren MIttelfeld und das Fazit, dass das durchaus Spass macht waren das Resultat. Thomas und Robert hatten also leichtes Spiel uns zu mehr Cyclocross-Rennstarts zu motivieren und dann gab es da ja auch noch die Neuigkeit, dass Felix von der Bikeschneiderei nicht nur Cyclocross-Referent im ÖRV wurde sondern auch gleich die Staatmeisterschaften in Maria Enzersdorf austragen wird. Während Thomas gleich begeistert über das Heimspiel war, war für mich als reiner Hobbyfahrer das noch komplett abstrakt und irrelevant.
Dennoch, das Cyclocross-Fieber hatte mich und Walter auch gepackt – welcher Radfahrer findet es denn nicht cool ein bißchen wie MvdP oder WvA zu sein – und weitere Rennteilnahmen standen auf dem Programm. Zwei Jedermannrennnen in der Seeschlacht und in der Donaustadt später – beide bei nicht sehr Cyclocross-typischen sehr angenehmen Wetterbedingungen – kam das Thema der Staatsmeisterschaft erneut zur Sprache. Walter ist voll motivert Thomas und Robert bei der Staatsmeisterschaft Gesellschaft zu leisten. Was dies allerdings auch bedeutet ist sich beim ÖRV eine Lizenz zu nehmen und sich mit wirklich guten Radfahrern zu messen. Meinem Einwand, dass ich nicht schnell genug für eine Lizenz und eine Staatmeisterschaftsteilnahme bin, kontert Walter – der dieses Jahr wirklich gut in Form ist – mit dem Satz, dass es ihm durchaus bewußt ist, dass er nur um den letzten Platz kämpft. Und in meinem Kopf bekommt das ganze Ding einen Namen – Projekt „lanterne rouge“ – das Rennen um den letzten Platz.
Parkcross in Böheimkirchen – im Schnee sind andere auch langsam
Ich beschließe insgeheim, dem ganzen eine Chance zu geben und lasse mich von Walter und Thomas zu weiteren Rennteilnahmen motiveren. Next stop – Parkcross in Böheimkirchen. Mein ungefäherer Plan lautet: „Wenn ich beim Rennen nicht ganz abgeschlagen Letzter werde, dann kann ich es auch bei der Staatsmeisterschaft probieren“. Vor dem Rennen schaffe ich es meinen Schleimbeutel im Ellbogen zu beleidigen, und um das ganze etwas spannender zu machen gibt es einen echten Wintereinbruch vor dem Rennen in Böheimkirchen. Bei herrlichem Winterwetter und schönem Neuschnee starten Thomas, Walter und ich in Böheimkirchen. Bei der Streckenbesichtigung komme ich nicht wirklich mit den Bedingungen zurecht und so ist meine Erwartungshaltung eher mässig. Nach dem üblichen Startgemetzel matche ich mich mit Thomas während Walter sich immer deutlicher von uns absetzt. Ein sinnloser Sturz bringt mich vollends aus dem Rhythmus und so schaffe ich es auch nicht mehr mit Thomas mitzuhalten. Ergebnis ist, dass ich mehrmals überrundet aber nicht als letzter ins Ziel komme.
CX-Cross in Gerasdorf – Erkältet und 2.-letzter
In den zwei Wochen bis zum CX-Mas Cross in Gerasdorf schaffe ich den Lizenzantrag mal prinzipiell auszufüllen und beim Hausarzt vorstellig zu werden. Den notwendigen Stempel habe ich zwar noch nicht, aber dafür eine hartnäckige Erkältung, einen weiterhin entzündeten Schleimbeutel im Ellbogen und einen Termin zur Blutabnahme in der Woche vor Weihnachten. Beim CX-Max Cross in Gerasdorf herrschen wieder perfekte Bedingungen und keine Spur mehr vom Winter. So weit alles gut, wäre da nicht immer noch meine Erkältung. Aber Ausreden nützen nix, Rennkilometer wollen gesammelt werden und so stehen Thomas, Walter und ich wieder an der Startlinie. Während Thomas als bereits lizenzierter Starter bei den Masters nur 40 Minuten vor sich hat, starten Walter und ich mit der Bikecard bei der Elite mit einer Renndauer von einer Stunde. Witziges Detail am Rande, meinen ersten paar Punkte im Cyclocross Cup von Böhmeimkirchen führen dazu dass ich beim Vorstart bereits namentlich aufgerufen werde. Nach dem üblichen Start-Chaos finde ich mich hinter Walter an der zweitletzten Stelle. In der zweiten Runde überhole ich Walter und versuche langsam die Lücke nach vorne zu schließen. Kurzzeitig kann ich mich von Walter absetzen aber komme den Fahrern vor mir nicht so wirklich näher. Gegen Halbzeit des Rennens überholt mich Walter zurück und am Ende bleibt mir der zweitletzte Platz mit drei Runden Rückstand auf den Sieger und ebenso vielen Runden Vorsprung auf den letzten Finisher.
3könixCross in St. Pölten – eine echte Cyclocross Schlammschlacht
Nach einer Blutabnahme und der Punktierung meines Ellbogens geht es mal in die Weihnachtsferien und ich bin mir nicht mehr so sicher, dass sich die sportärztliche Bestätigung noch rechtzeitig für die Staatsmeisterschaft ausgeht. Dennoch melde ich mich für das letzte Rennen der regulären Cyclocross-Saison in St. Pölten in der Seedose an. Zwei Tage davor – zehn Tage vor der Staatsmeisterschaft klappt es dann überraschend schnell mit dem Arztstempel. Ebenso überraschend schnell und nachhaltig ändert sich das Wetter von frühlingshaft zu 4°C und Dauerregen. Aber auf Walter und Thomas ist Verlaß und wieder stehen 3 Starter vom Radclub Mödling am Start. Die Besichtigungsrunde ist schon eher ernüchternd und als wir noch schnell die Regenjacken zum Auto bringen kommen Walter und ich schon fast zu spät zum Start. Bei tiefem Schlamm und einer Stunde Renndauer gehen wir das ganze eher vorsichtig an und ordnen uns mit zwei anderen Radfahrern recht weit hinten ein. Nach ein paar sehr schlammigen Runden komme ich fast in so etwas wie eine Rhythmus und setze mich ein paar Meter von Walter ab. Eine kleine Unachtsamkeit später stecke ich im Schlamm fest und beide Räder sich von dicken lehmigen Patzen Erde blockiert. Walter schließt zu mir auf und wir wechseln uns auf dem dritt- und viertletzten Platz ab. Während Walter aufgrund einer ungeplanten Pause noch zurückfiel schaffte ich es als vierletzter ins Ziel. Mit zwei Runden Rückstand und einer ernüchternden Durchschnittsgeschwindigkeit von unter 10 km/h.
Nach dieser Schlammtaufe ist noch eine Woche bis zur Staatsmeisterschaft. Und tatsächlich ist mein Lizenzantrag am Montag vor dem Rennen bearbeitet und ich bin jetzt ein lizenzierte Radfahrer. Projekt „Lanterne Rouge“ kann in die finale Phase gehen.
[Der Sommer ist die wärmste der vier Jahreszeiten in den subtropischen, gemäßigten, kalten und arktischen Klimazonen. Je nachdem, ob er gerade auf der Nord- oder Südhalbkugel herrscht, spricht man vom Nord- oder Südsommer. Der Nordsommer findet gleichzeitig mit dem Südwinter statt. Er folgt auf den Frühling und liegt zeitlich vor dem Herbst.]
Jedes Jahr kommt das äußerst überraschende und nicht vorhersehbare Sommerende (=Ende Südwinter)! Übrigens: genauso überraschend kommt jedes Jahr auch der 15. November bzgl. der Winterreifenpflicht!
Nicht mehr lange, dann folgt auch noch die Zeitumstellung (wenn nicht sogar eine Zeitenwende), denn dann ist nicht nur sehr früh kein Licht mehr, dann ist’s zudem auch noch finster! Spätestens dann boomt Zwift, Rouvy,… die Rollen sind aufgebaut, die Ventilatoren angeschlossen und… ich treff‘ fast niemanden mehr auf der Straße! Keine bunten, über den Rennlenker gebeugten, in hautenge Lycras gehüllte SportlerInnen- wir haben „saure Gurken Zeit“!
Es kann aber auch sein, dass ich niemanden mehr erkenne, man sieht ja nur mehr ein grelles, meist illegales Licht mit über 2.000lm, welches dann mit diesem lässigen Carbonfelgenrauschen in die Nacht entschwindet! Mit meinem Chinesenlicht könnt‘ ich bei voller Leistung ein Röntgen machen!
Die Lebensgefahr bleibt aber gleich groß als/ wie 😉 im Sommer: man wird zwar besser gesehen (Stichwort Christbaumbeleuchtung), das periphere Sehen ist dann jedoch etwas eingeschränkt, vielleicht kommt aber eh kein Reh, kein Hase, kein was auch immer!
So pass‘ ich dann auf gewissen Teilstücken ein wenig mehr auf; nach Klausen runter ist mir letztes Jahr ein Viech drüber gelaufen, gesehen habe ich es erst spät (ähäm, zu spät) aber wir haben uns eh nicht erwischt. Trotzdem, vielleicht läufts heuer auch wieder drüber, also Obacht! (hier das Symbolbild dazu 😉)
Die Zeiten werden wie gesagt rauer und kälter, der Regen fühlt sich auch nicht mehr so angenehm an wie noch vor ein paar Wochen! Und: als letztes untrügliches Zeichen, dass es knapp wird mit dem Sommer, die charmante Gattin lädt schon die beheizten Sohlen!
Da sind wir dann doch verschieden, ab Oktober ist bei ihr Winter, bei mir sicher nicht… (solange die Sonne scheint, die Temperatur hat da nix zu sagen 😊). Winter ist’s eben nur, wenn es gerade nicht schneit!
Aber dem RC Mödling sei Dank, die Winterwäsche ist schon da (danke an Felix, Verge und der Bikeschneiderei), den Style ist g…! Wir gehen als fesche Kampl stylish in die kalte Jahreszeit!
Also rein in die Sommermode (noch), es ist noch immer warm, es hat genug Feiertage um die Nacht zu vermeiden und die Form ist ja auch noch gut genug! Die RCM Dark Series läuft solange es nicht regnet, die Monatsteiler auch, einfach auf www.radclub-mödling.at nachschauen!
Auch dieses Jahr haben wir im Rahmen der Weinbergtrophy in Großengersdorf unsere MTB Vereinsmeisterschaft ausgetragen. Bei strahlendem Herbstwetter mit lebhaftem Wind gingen wir zu sechst hoch motiviert an den Start. Leider nicht dabei war der Titelverteidiger Walter Marchl, der aufgrund seiner Rekonvaleszenz lieber den Start noch ausließ.
Beim Start setzten sich zunächst Walter und Christian an die Spitze, während Martin und Simon mit geringem Abstand in der Verfolgung waren. Christian musste Walter bald ziehen lassen und fiel wegen seiner angeschlagenen Gesundheit dann auch hinter Martin und Simon zurück.
Während Walter vorne ungestört seinen Vorsprung langsam ausbaute, hatte Martin mit dem Luftdruck in seinen Reifen zu kämpfen, was Simon die Chance gab an ihm vorbei an die zweite Stelle zu kommen. Mitte der vierten Runde konnte sich aber Martin wieder auf dem zweiten Platz festsetzen. Nach 4 Runden wurden dann auch die Wertungen für die Vereinsmeisterschaften genommen.
Walter Langer 1:51:41
Martin Kernbichler 1:55:24
Simon Loretz 1:55:53
Christian Müller 2:00:08
Christian Malik 2:12:08
Bei den Damen fuhr Eva Hipfinger ein sehr einsames Rennen. Als einzige Starterin war der souveräne Sieg nie in Frage. Um die Leistung richtig einschätzen zu können, soll erwähnt werden, dass sie im deutlich größeren Starterfeld beim 2,5 h Rennen der Herren gut im Mittelfeld mithalten konnte. Die 3. Runde , welche für die Vereinsmeisterschaft zählt, absolvierte sie bereit nach etwas mehr als 1,5 Studen
1. Eva Hipfinger 1:37:52
Während Christian Müller nach 5 Runden aus gesundheitlichen Gründen das Rennen beendete drehten alle anderen noch weiter fleissig ihre Runden. Trotz lebhaftem Wind und den – aufgrund der leider allgemein geringen Teilnehmerzahl – eher mangelhaften Möglichkeiten sich in irgendeinem Windschatten anzuhängen, spulte Walter wieder 11 Runden ab und belegte damit in der Weinbergtrophy den hervorragenden 7 Platz. Martin konnte mit 10 Runden den 10. Platz belegen, kurz vor Simon mit ebenfalls 10 Runden. Christian Malik kämpfte sich – ebenfalls etwas angeschlagen – auch über die vollen 5 h und erreichte mit 9 Runden den 17. Platz.
Alles in allem, wieder eine Super-Veranstaltung, die sich sicher mehr Teilnnehmer und vor allem mehr Teilnehmerinnen verdient hätte.
Gratulation an Walter und Eva als neue Vereinsmeister und Vereinmeisterin im MTB! Und ebenfalls Gratulation an Martin für ein spannedes Rennen mit mir und Respekt für den Kämpfergeist und gute Besserung an die beiden Christians.
Die Radfahrer und Radfaherinnen des RC Mödling sind heuer so fleissig beim Rennen fahren, dass wir gar nicht mehr nachkommen mit dem Berichte schreiben.
Stellvertretend für die vielen erfolgreichen Start von unseren Vereinsmitgliedern möchte ich hier zwei WM Teilnahmen besonders hervorheben.
Walter Kovarik bei der World Masters Cycling Championship
Unser unermüdlicher Walter hat auch dieses Jahr wieder erfolgreich beim Einzelzeitfahren im Rahmen des 55. Radweltpokal in St. Johann in Tirol teilgenommen. Mit einem Schnitt von über 30km/h belegte er den 15. Rang in der Altersklasse 10.
Eva Hipfinger bei den UCI Gran Fondo Weltmeisterschaften
Im Rahmen der Multi-Rad-Weltmeisterschaften 2023 im August in Glasgow trugen auch die Masters Athletinnen ihre Gran Fondo Titelkämpfe sowohl im Zeitfahren als auch im Straßenrennen aus.
Bei 27 Rennen weltweit gab es jeweils für die Top 25% in jeder AK die Gelegenheit, sich für die WM zu qualifizieren. Eva Hipfinger schaffte dies durch ihren Sieg in ihrer AK beim EZF in Mörbisch im April dieses Jahres. Gesamt war Österreich mit 24 Athletinnen in Schottland beim Strassenrennen (4.8.23) und Zeitfahren (7.8.23) vertreten. 532 Athletinnen und Athlethen aus 55 Ländern nahmen im Dundee das Zeitfahren über 22 km in Angriff. Bei ganz und gar nicht schottischem Wetter (17°C und Sonnenschein) konnte Eva in ihrer AK Platz 11 von 16 Damen erreichen.