Bike, Hike and Ski

Schneeberg bei fair means ab Mödling

Bergsport muss nicht immer Motorsport sein. Doch wohl viel eher Muskelsport! Soweit das hehre Ideal. Und weil Radfahren nicht meine einzige Leidenschaft ist, sondern eben auch das Bergsteigen, Skibergsteigen und dabei v.a. das Steilwandfahren – ist in mir die Idee gereift, das alles doch einmal zu kombinieren!

Gesagt, getan. Schnell war ein Teil online bestellt, mit dem man die Ski ans Rennrad montieren kann. Ein wirklich hervorragendes Produkt der Fa. Cyclite – einem bayrischen Startup. Ski und Stöcke also direkt und stabil an das Oberrohr montiert. Bleibt nur noch die Frage, wohin mit den Skischuhen? Nun ja, da bleibt nichts anderes übrig, als hinein in den Rucksack. Sonst noch ein Jäckchen, ein paar Riegel und die Steigeisen in den Rucksack und das RC Mödling Trikot an den Körper. Und schon geht es los!

Frühmorgens am Karsamstag 2024 geht´s los. Und da am Karsamstag das Leiden bekanntermaßen seit Jahrtausenden Tradition hat, passt die Aktion also perfekt zu dem Tag. Dichter Saharastaub hüllt die Landschaft ein, der Fön schläft noch – zum Glück. Denn die Strecke führt schnurstracks südwärts, zunächst am Thermenradweg. Da ist um 6:30 Uhr noch nicht viel los und den wenigen Leute, denen ich begegne, merkt man das Staunen an – Um Himmels Willen, wo will denn der Wahnsinnige mit seinen Ski hin?

Das schwere Gepäck spüre ich auf den Anstiegen hinter Grünbach, doch dann sind die auch geschafft und es geht hinab nach Puchberg. Doch dann Vorsicht! Plötzlich Orkanböe von links! In dem Moment greift also der Südfön ins Puchberger Becken durch und es weht mich fast von der Straße. Nun ja, es wird einem halt alles geboten.

In Losenheim nach 70 km Fahrt angekommen, verstecke ich das Rad im Wald, montiere die Ski auf den Rucksack und dann geht es erstmal den Fadensteig zu Fuß hinauf aufs Plateau und zum Gipfel des Kaisersteins, 2.061 m. Dort ein kurzer Blick in die Tiefe – schaurig sieht sie aus die Einfahrtsflanke in die Privatries. Aber ich kenne sie schon zur Genüge und so wird es der reinste Genuss. 48° steil und in Summe knapp 700 Hm geht es Privatries und Breite Ries hinunter bis zum Grafensteig. Von dort dann wieder zu Fuß zurück zum Rennrad.

Nun heißt es nur noch 70 km mit schwerem Gepäck die Beine ausradeln. Gesagt getan, wird auch das ein Genuss! Der Südfön leistet nun ganze Arbeit und bläst mich mit einem 30er Schnitt zurück nachhause. Lässig war´s – eine Tour free solo und by fair means wie der radelnde Alpinist so schön sagt!