Rückblick auf den CycloCross Cup 2022/23

Thomas Binder vertritt den RC Mödling bestens.

Mit dem 3 KöniXcrosS in St. Pölten fand am 6. Jänner das letzte Rennen des Austrian Cyclo Cross Cup 2022/23 statt. Thomas Binder hielt die Vereinsfahnen für den RC Mödling hoch und belegte in der Kategorie Masters III den vierten Platz.

Damit belegte er nach beeindruckenen 10 Renn-Teilnahmen in den letzten paar Wochen auch den vierten Platz in der Kategorie Masters III. Den dritten Platz konnte er knapp nicht erreichen, da er krankheitsbedingt beim nationalen Rennen in Straßwalchen nicht starten konnte.

Unabhängig vom knapp verpassten Podium gebührt Thomas höchster Respekt für die vielen Renneinsätze (teils auch mit beträchtlicher Anreise) bei unterschiedlichsten Wetterbedingungen (wie z.B. im Schnee in Bad Ischl).

Ebenfalls nicht unerwähnt soll natürlich der unermüdliche Einsatz von Robert Dreu bleiben, der nicht nur als Organisator die Rennserie erst ermöglicht hat, sondern auch die Master I Wertung dominiert hat.

Ich bin jedenfalls sehr inspiriert und hoffe, dass sich noch ein paar mehr vom RC Mödling finden, die nächstes Jahr auch ein paar Cyclocross Rennen in Angriff nehmen. Und in der Zwischenzeit wünschen wir Thomas und Robert für die Cyclocross Staatsmeisterschaft in der Seeschlacht in Langenzersdorf (So. 15.1) viel Erfolg.


Jahresabschluss & Ehrungen 2022

Am Samstag 12. November haben wir uns im Panorama Restaurant Mödling getroffen, um Weihnachten vorzufeiern und die Saison 2022 Revue passieren zu lassen. Dabei wurden auch die Ehrungen für die Vereinsmeisterschaften und den Marathon-Cup vorgenommen.

Sportstadträtin Anna Teichgräber verlieh in feierlichem Rahmen die Pokale für die Vereinsmeisterschaften im Straßenrennen, Mountainbike und für den Marathon-Cup.


Ein besonderer Dank gebührt natürlich auch den vielen freiwilligen Helfern, die unsere Rennen dieses Jahr ermöglicht haben.

Besonders erfreulich war im abgelaufenen Jahr auch, dass zehn RadfahrerInnen und Radfahrer neu dem Verein beigetreten sind. Gemeinsam wurden daher im Anschluß an die Ehrungen noch viele Pläne für das kommende Jahr geschmiedet.


Radwoche in Zypern

Vom 8. bis 15. Oktober 2022 verbrachten sieben Radfahrerinnen und Radfahrer des RC Mödlings gemeinsam mit drei befreundeten RadfahrerInnen eine Radwoche in Paphos, Zypern. Gleich zu Anfang möchten wir uns alle bei Gerold und Irmgard für ihr Engagement und die perfekte Organisation herzlichst bedanken. Die Reise wurde mit dem Reiseveranstalter „Take It“ gebucht.

Nach der Anreise von Wien über den Flughafen Larnaka trafen wir nach eineinhalbstündigem Transfer am Nachmittag im 4*Hotel Athena Beach in Paphos ein. Obwohl das Hotel riesig war verliefen sich die Gäste in dem weiten Areal und auch am Abend beim Buffet herrschte eine angenehme Atmosphäre.

Nach dem Check-in trafen wir uns noch am selben Nachmittag mit unserem Tour Guide Thomas Wegmüller (3xiger Absolvent der Tour de France, Paris Roubaix, Gewinner Tour de Suisse) von Bike Cyprus, dem örtlichen Veranstalter. Wie übernahmen unsere Fahrräder, montierten Pedale, Sättel und nahmen die erforderlichen Einstellungen durch. Wir erhielten alle BMC Rennräder, entweder mit Alu- oder Carbonrahmen. Die Bestückung war Shimano 105 manuell oder Ultegra mit elektronischer Schaltung und alle ohne Scheibenbremsen. Laut Thomas haben sich diese in diesem Klima und bei diesen Verhältnissen nicht bewährt, da sie zu empfindlich gegen Staub und Korrosion sind und deshalb zu wartungsaufwendig. Da bereits im voraus alle notwendigen Details wie Rahmengrößen bekannt gegeben worden sind, waren die Rennmaschinen bereits für alle mit Namensschild vorbereitet und nach kurzer Zeit waren wir rennfertig. Am nächsten Tag ging’s los.

Am Sonntag, den 09. Oktober starteten wir um 10 Uhr zu unserer ersten Tour, die uns zunächst von Paphos entlang der Küste vorbei an der Coral Bay und weiter nach Agios Georgios Peia führte. Dann über Kathikas und Episkopi und Geroskipou wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Am Ende des ersten Tages standen bereits 92,9 km und 1540 auf dem Tacho.

Am Montag, 10. Oktober führte unsere Tour in insgesamt 80,2 km und 1478 hm von Paphos über Timi und Mandria nach Marons und wieder zurück nach Paphos. Und gleich am nächsten Tag folgte mit 116,6 km und 1589 hm die längste Runde die uns von Paphos über Mandria nach Kuklia, Dora und Assos führte.

Am Mittwoch, dem 12. Oktober ging es mit 66,0 km und 1064 von Paphos nach Choletria etwas weniger weit. Am Donnerstag standen mit einer Runde über Anarit-Statos Agios Photios dafür wieder 85 km und 1660 hm auf dem Programm.

Am Freitag, dem 14. Oktober stand zum Abschluss noch eine Runde zum Felsen der Aphrodite mit 74,3 km und 587 hm auf dem Programm.

Die Touren wurden alle von Thomas geführt und er war sehr gnädig, was die Belastung betraf aber auch sehr kompetent und kameradschaftlich. Ohne Guide ist es nicht empfehlenswert zu fahren, wenn man die Gegend nicht kennt, da Thomas immer wusste, wo es Einkehrmöglichkeiten gab oder es möglich war die Trinkflaschen aufzufüllen. Er hat uns auch einige Stellen gezeigt, die praktisch nicht befahrbar waren aber durch die üblichen Internet Tourenführer Strava oder Komoot als Touren angeboten wurden. Obwohl wir relativ viel Höhe, wenn auch relativ moderat (meistens so 7 bis 8 % Steigung), gemacht haben, hat er uns nicht überfordert und ist immer als Lokomotive voraus gefahren. Das war manchmal sehr hilfreich, da von der Küste oft ein starker Wind geweht hat. Wenn man von der Küste ins Hinterland gefahren ist war praktisch kein Verkehr. Entlang der Straßen gab es immer wieder wilde Weintrauben, wo man seinen Zuckerspiegel wieder ausgleichen konnte. Aufpassen mußte man an den Straßenrändern, da sehr viele Dornen dort lagen und manchmal auch Glasscherben. Wir hatten auch drei Pannen während unserer Ausfahrten, die Thomas wieder behoben hat. Bei den Tiefbettfelgen für schlauchlose Reifen hat er sich allerdings ordentlich geplagt.

Die Temperaturen waren immer um die 30 Grad, was den Vorteil hatte, dass man nach den Touren noch im Meer schwimmen konnte.

Nur Esad ist alle Touren mitgefahren und Joe konnte auf den Anstiegen immer wieder seine gefürchteten Attacken reiten. Der Rest hat einen Ruhetag eingelegt oder auch die Touren abgebrochen und ist selbständig wieder zurück gefahren, wenn sie zu anspruchsvoll waren.

Alles in allem eine sehr gelungene Woche. 

Vom Radclub haben teilgenommen:

Gerold und Irmgard Handler Frauenberger
Josef und Inge Hohl
Engelbert und Gisela Thalmaier
Esad Miftarai

Liebe Gäste waren

Wolfgang und Silvia Hilzenhammer
Otto Weilguni

Danke an Engelbert für den ausführlichen Bericht!

Vereinsmeisterschaft MTB 2021

Nach mehreren Jahren wurde 2021 auch wieder eine Vereinsmeisterschaft in der Disziplin Mountainbike ausgetragen.
Bei Bilderbuchwetter fand sich eine kleine aber umso ambitioniertere Gruppe in Gaaden ein, um den Vereinsmeister zu küren.

Nach einem harten Kampf im Anstieg bis zum Anninger dominierte Lukas Sobczak die Abfahrt und den Schlußanstieg zur Krausten Linde. Simon Loretz fing Walter Langer in der Abfahrt noch ab und verteidigte seinen zweiten Platz bis ins Ziel.
Bei den Damen hat Barbara Höchsmann das Rennen aufgrund mangelnder Konkurrenz und zu vielen Wanderern abgebrochen.

Vollständiges Ergebnis:

Damen

  1. Barbara Höchsmann – DNF

Herren

  1. Lukas Sobczak
  2. Simon Loretz
  3. Walter Langer
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Wohlverdientes Siegerbier für den neuen Clubmeister MTB Lukas Sobzcak

Vereinsmeisterschaft MTB

Am Samstag 8.10.2022 haben wir im Rahmen der Weinbergtrophy Großengersdorf unsere Vereinsmeisterschaft ausgetragen. Bei sehr angenehmen Bedingungen sind 5 Herren und 2 Damen an den Start gegangen. Für die Vereinsmeisterschaft wurden für die Herren die ersten 4 Runden gewertet und für die Damen die ersten 3 Runden. Doch nicht einmal der Heartbreakhill mit seinen 25% Steigung konnte unsere Motivation bremsen, und so sind fast alle „all in“ gegangen.

Das Resultat kann sich durchaus sehen lassen: Denise Mader und Barbara Höchsmann standen als 2 und 3 bei den Damen auf dem Podest der Weinbergtrophy. Und beide Walters absolvierten jeweils 11 Runden und belegten als 8. (Walter Marchl) und 10. (Walter Langer) Top 10 Platzierungen.



Mit gesunder Sportlernahrung (Bier, Leberkäse & Käsekrainer) wurde gleich nach dem Rennen auf ein sehr gelungenes Rennen angestoßen. Gratulation an die neuen MTB Vereisnmeisterin Denise, den Vereinsmeister Walter Marchl und allen TeilnehmerInnen.

Vollständige Ergebnisse MTB-Vereinsmeisterschaft RC Mödling 2022:

NameRundenPlatzierung
Marchl Walter11Platz 1
Langer Walter11Platz 2
Kernbichler Martin10Platz 3
Loretz Simon10Platz 4
Fabian Thomas8Platz 5
NameRundenPlatzierung
Mader Denise5Platz 1
Höchsmann Babara3Platz 2

2 Jahre Wochenteilung – 46 geteilte Wochen

Es ist wieder soweit, dass die Tage so kurz sind, dass wir unsere wöchentlichen Mittwochsausfahrten für den Winter pausieren. Damit geht die zweite Saison unserer Wochenteilungen zu Ende.

Während Walter schon eine inoffizielle dark-series ins Leben gerufen hat (psssscht! offiziell jagt euch der RC Mödling doch nicht durch die Nacht….), lasse ich hier zunächst mal die letzen beiden Jahre der Wochenteilung Revue passieren.

Saison 1: 2021

Walter, Walter, Thomas und ich haben rund um Weihnachten 2020 per Videokonferenz den Plan ausgeheckt, wieder eine wöchentliche Rennradausfahrt anzubieten. Als bestgeeigneter Tag wurde der Mittwoch befunden, was mich zur Wortschöpfung der „Wochenteilung“ veranlasst hat. Nach einer Corona-bedingten Verzögerung war es im Mai 2021 endlich soweit. Die Wochenteilungen begannen. Mit einer noch überschaubaren Beteiligung von WaWaSi (Walter, Walter & Simon) starteten wir bei eher mässig tollem Radfahrwetter mit Wochenteilung #1.

Doch Walter M. kennt Gott & die (lokale Radfahr-)Welt und hat gleich ordentlich die Werbetrommel gerührt. Und schon bei Wochenteilung #2 waren wir zu 8.

Die Wochen zogen ins Land und wir haben wie geplant alle Wochen im Sommerhalbjahr 2021 geteilt. Je nach Wetter kamen ein paar Leute mehr oder weniger zur Wochenteilung, aber immer war eine nette Gruppe am Start. (Auch bei strömendem Regen bei der Wochenteilung #7) Und mit den Wochen entwickelte sich eine Kerngruppe an fleissigen WochenteilerInnen.

Das erste Jubiläum bei der Wochenteilung #10 wurde zwar leider getrübt von einem Sturz von Irmgard, aber bereits eine Woche darauf zeigten wir unsere Resilienz als wir bei einem Wolkenbruch einfach den gemütlichen Teil vorgezogen haben und nach einer kurzen Unterbrechung beim Panoramarestaurant die Runde doch noch fertig gefahren sind.

Der restliche Radfahrsommer verging wie im Flug und mit Wochenteilung #19 konnten wir die 1000 Kilometer-Marke erreichen. Eine leicht chaotische Radfahr-Schnitzeljagd beendet die erste Saison.

Mit durchschnittlich 7,5 TeilnehmerInnen aber bereits vielen neuen Freunden, ging die erste Wochenteilungssaison zu Ende.

Saison 2: 2022

Voll motiviert wurde der Beginn der zweiten Saison der Wochenteilung Anfang April 2022 von mir ausgeschrieben, das Wetter war auch hervorragend, doch leider hat mir ein verkühlter Nerv im Nacken die Teilnahme an Wochenteilung #21 vereitelt. Alles was ich machen konnte, war den Wochenteilern bei der Musikschule einen guten Saisonstart zu wünschen. Mit einer Woche Verspätung konnte ich mit Wochenteilung #22 endlich auch die zweite Saison eröffnen.

Mit der Wochenteilung #26 wurde das Wetter endlich auch wieder warm genug, dass wir das obilgatorische Bier danach in der Bachstube auch im Garten trinken konnten. Und bereits eine Woche später erzielten wir mit 17 TeilnehmerInnen einen neuen Teilnehmerrekord.


Und mit Wochenteilung #33 (bereits eine Wiederholung einer sehr netten Einladung nach Wochenteilung #5) begann eine weitere nette Tradition der Wochenteilungen: Nach einer Rennradrunde den Ausklang mal nicht in der Bachstube sondern bei einem von uns stattfinden zu lassen. Während Walter L. bei #33 mit Schweinsbraten beeindruckte, standen Walter und Barbara bei #35 mit Gulasch und Denise bei #40 mit Chili con Carne um nichts nach. Danke an alle der Einladenden, es ist alles andere als selbstverständlich, so einfach mal eine Horde an verschwitzten, hungrigen und vor allem durstigen RadfahrerInnen zu bewirten.
Die letzten Sommerwochen waren dann auch schon wieder viel zu schnell vorbei, und mit Wochenteilung #46 kam die zweite Saison mit weltmeisterlicher Beteiligung schon wieder zum Ende. Ein kurzer Einkehrschwung bei mir ging sich noch aus, um auch die zweite Saison der Wochenteilungen bei einem Bier (oder zwei) nachzubesprechen.

Mit mehr als 10 TeilnehmerInnen im Durchschnitt, 1440 sturzfreien (!) Kilometern war die zweite Wochenteilungssaison meiner Meinung nach ein voller Erfolg. Jedenfalls mehr als sich völlig die durchnässten WaWaSi nach Wochenteilung #1 erhoffen konnten. Und wir sind motiviert, für viele weiteren Wochenteilungen.

In diesem Sinne, Danke, dass ihr alle die Wochenteilungen zu so einem Erfolg gemacht habt. Bleibt gesund und wir freuen uns auf euch bei vielen weiteren Wochen- und Monatsteilungen.


Wilhelm Sorré

1941-2022

Vor ein paar Tagen ist Willi Sorré ganz überraschend im 82. Lebensjahr verstorben. In den wenigen Jahren, die ich beim RC Mödling bin, habe ich noch die Möglichkeit gehabt Willi kennen- und schätzen zu lernen, als jemand der gefühlt immer schon beim RC Mödling war und jemand der immer bereit war zu helfen.

Wie groß die Lücke ist, die Willi beim Verein und seinen Freunden hinterlässt kann ich nur erahnen, aufgrund der Informationen die ich von langjährigen Vereinskollegen, und Freunden (vielen Dank an dieser Stelle an Franz, Walter, Leo, Gerold, …)  erhalten habe.

Willi wurde am 10. 01. 1941 geboren und ist in der Eichkogelsiedlung in Neu-Guntramsdorf aufgewachsen. Als sein Vater die Familie verließ, war Willi gerade mal 4 Jahre alt, was ihn in seiner Jugend – und auch die weiteren Jahre – prägte. Er erlernte den Beruf des Schriftsetzers, ging aber weiter in die Abendschule Dr. Roland und holte die Mittelschule nach, um sich beruflich zu verbessern. Als Maturant bekam er ein Referat am Finanzamt Mödling, welches er bis zu seiner Pensionierung innehatte!

Noch zu Schulzeiten hatte er auch seine Edith kennengelernt. Gemeinsam mit Edith unternahm er einige Reisen in Europa und sogar auch nach Kuba! Als Willis Mutter für einige Zeit in Holland lebte, fuhr Willi mit seinem Rennrad – gleich mehrmals – durch halb Westeuropa, um sie zu besuchen.

Bereits 1961 kam Willi zu RIA-Mödling. In seiner aktiven Zeit als Rennfahrer war ein begnadeter Berg -und Zeitfahrer und konnte auch einige schöne Erfolge erreichen. Besonders hervorzuheben sind ein 3. Platz beim Straßenrennen Oberwart und ein 3. Platz beim Straßenrennen Wolkersdorf. Darüber hinaus war er auch Klubmeister des RIA – Mödling in den Jahren 1977 und 78.

In seinen mehr als 6 Jahrzehnten (!) beim Radclub Mödling ist Willi nicht nur eine schier unendliche Kilometerzahl geradelt, sondern war stets zur Stelle, wenn es Hilfe beim Organisieren von Rennen gebraucht hat. Als er dieses Jahr seine Vereinstrikots fein säuberlich gewaschen zurückgebracht und seine aktive Radfahrzeit als beendet erklärt hat, da haben wir noch auf viele Jahre in seiner Gesellschaft gehofft. Doch leider war immer schon da und immer bereit zu helfen nicht gleichbedeutend mit für immer da.

Willi war ein liebenswerter Mensch, ein Einzelgänger und etwas introvertiert, aber in die Zukunft blickend. Und wenn er einmal in einem Gespräch war, stets ein guter Gesprächspartner. Für viele unserer langjährigen Mitglieder war Willi ein besonderer Freund, mit dem sie sich regelmäßig trafen, um sich auszutauschen.

Willi, wir werden dich sehr vermissen.

Stelvio for Life!

Stelvio for life!

Der RC Mödling vertreten beim Stelvio Bike Day

Jedes Jahr Ende August bzw Anfang September sind für einen ganzen Tag alle 3 Auffahrten aufs Stilfser Joch für den Autoverkehr gesperrt. Die legendäre Passstraße gehört dann ganz alleine den Radfahrern. Dieses Jahr war es am Samstag, dem 3. September soweit. Michael Gretzl und Michael Skoric waren mit dabei. Das Wetter war zwar bescheiden, aber davon haben sich tausende Radfahrer nicht abschrecken lassen.

Aufwärmen am Timmelsjoch

Nach einer „Aufwärmfahrt“ mit lächerlichen 2.000 Hm am Vortag durch das Ötztal über das Timmelsjoch nach Meran, ging es am Samstag zunächst 60 km sanft aufwärts bis Prad. Dort warten dann nur noch 25 km, 48 Kehren und 1.900 Hm nonstop bis zur Passhöhe. Also auf geht’s!

Stolz und erschöpft kommen wir bei 5°C und Nieselregen schließlich auf dem Stilfser Joch, 2.758 m an. Und der amtierende Vereinsmeister konnte sogar eine recht sportliche Zeit in den Berg brennen: 2:08:50 h vom Ortsende Prad bis zur Passhöhe. Die stolze Bilanz: 125:1 – 125 Radfahrer überholt, nur von einem selbst überholt worden.

Cima Coppi

Nach der Abfahrt in die Schweiz und dem saunieren am Campingplatz haben wir richtig gut geschlafen. Am Sonntag ging es zum „Ausrollen“ noch über den Ofenpass und das Unterengadin bis Landeck.

Ausrollen – und aufwärmen am Ofenpass

Michi & Michi

24h MTB Jihlava

Wenn alles andere nicht mehr wichtig ist

Mein persönlicher Rückblick auf mein erstes 24h-MTB Rennen nach 10 Jahren, der völlig belanglos wird, wenn man erfahren hat, dass ein anderer Radfahrer nach einem Sturz eben nicht mehr aufgestanden ist, sondern seinen Verletzungen erlegen ist. Nach ein paar Wochen, in denen ich mit mir gerungen habe, ob und wie ich diesen Bericht überhaupt schreiben sollte, bin ich zum Entschluss gekommen, diese kurze Einleitung voranzustellen.

Ein Mensch hat sein Leben verloren, völlig unerwartet und sicherlich viel zu früh. Damit sind erreichte Kilometer, Platzierungen und selbstgesteckte Ziele von einer Sekunde auf die andere vollkommen irrelevant. Ich habe ihn nicht gekannt, doch durch die gemeinsame Teilnahme an einem 24h Radrennen ist der tragische Unfall um ein vielfaches präsenter. Tagtäglich sterben viele (mit Blick auf Länder wie die Ukraine ganz sicher sogar viel zu viele) Menschen auf der Welt, und ich nehme das relativ problemlos als gegeben hin. Doch wenn das Schicksal so räumlich und inhaltlich nahe bei einem einschlägt, dann denke ich mir unweigerlich: „Sch…., das hätte auch ich sein können!“ Und damit habe ich wohl nicht völlig unrecht. Natürlich halte ich mich an mein Versprechen gegenüber meiner Frau und Tochter und gehe keine unnötigen Risiken bei einem Radrennen ein, doch eine 100%ige Garantie gibt es im Leben leider nicht. Somit ist es letztendlich vielleicht nur Glück, dass ich hier sitze und diese Zeilen schreiben kann. Dies macht mich dann doch sehr demütig, und alles was bleibt ist den Hinterbliebenen viel Kraft zu wünschen und mich aus Dankbarkeit, dass mir und ganz vielen lieben Menschen um mich herum nichts derart tragisches passiert ist, darum zu bemühen meine Zeit auf Erden möglichst positiv und sinnvoll zu nutzen.

In diesem Sinne, nun ein kurzer Rückblick auf meine Erlebnisse beim 24h MTB Rennen in Jihlava.

Anreise und Rennvorbereitungen: Eine Anreise mit der Bahn von Mödling nach Jihlava hat schon per se etwas Abenteuer-Charakter. Dieser wurde noch verstärkt durch die Tatsache, dass ich mit Fahrrad und Familie unterwegs war und auch noch die anschließende Konferenz in Dublin mitplanen musste. Aber mit etwas Geduld klappt alles und wir kommen am Freitag in Jihlava an und ich schaffe es planmässig mich zu registrieren und das Zelt an der Strecke aufzubauen. Die weitere Rennvorbereitung besteht darin im Billa vor Ort ein paar Müsli-Riegel zu kaufen und das obligatorische tschechische Bier zum Abendessen zu trinken.

Vor dem Start: Am Samstag noch in Ruhe mit der Familie frühstücken und dann gemütlich zur Fahrerbesprechung spazieren. Dabei passiert das erste Malheur und Sophia aufgrund von nicht richtig angezogenen Schuhen eine Blase am Fuß. Damit ist die ganze Fahrerbesprechung und die Aufregung vor dem Start für Sophia uninteressant, weil der sehr nette Sanitäter vor Ort leider nur ein einfarbiges Pflaster hat. Darum ist meine Familie halt nicht beim neutralisierten Start dabei, sondern auf dem Weg zurück zum Hotel auf der Suche nach dem richtigen Pflaster. Der zeremonielle Start führt uns dann auf den Hauptplatz wo bei strahlendem Sonnenschein noch einige Ansprachen stattfinden. Ich bin schon dadurch schon mal vor dem Start durch die Hitze müde.

Die ersten Stunden: Nach dem neutralisierten Start durch die Altstadt geht es zu Start und Ziel wo, das Rennen freigegeben wird. Ich bleibe absichtlich weit hinten im Feld, da ich das Rennen ja langsam angehen will. Damit ist ca. 100 Meter nach dem Start im ersten technischen Anstieg fahren schon mal unmöglich. Irgendwie frustrierend, wenn man nach 100 Metern schon mal schieben muss. Egal, ich bleibe erfolgreich ruhig und schwimme im hinteren Mittelfeld in der ersten Runde mit. In der zweiten Runde habe ich genügend der ganz langsamen Radfahrer überholt, dass genug Platz ist auch die technische erste Steigung zu fahren. Ich komme langsam in Schwung und merke gleichzeitig, dass es viel zu heiß ist, und ich deutlich zu wenig trinke und auch nicht zum essen komme. Der Elan ist jedoch zu groß, dass ich fünf Runden fahre bis ich zum ersten Mal stehen bleibe um meine Flasche zu füllen.

Runde 9 – der ersten Platten: Nach der ersten Pause zum Flasche füllen, komme ich wieder halbwegs in Schwung und pendle mich auf einen Rhythmus ein, jede zweite Runde die Flaschen zu füllen. In Runde 9 hänge ich mich an eine Radfaherin mit Radio an, und bin zum ersten Mal so richtig im Flow. Bis zur letzten Abfahrt, bei der ich einen großen spitzen Stein am Wegrand erwische und mir einen Platten einfahre. Egal denke ich mir, sind nur noch ein paar hundert Meter bis zum Zelt, da kann ich meinen Platten reparieren. Also schiebe ich mein Rad. Bei Zelt angekommen, fällt mir ein, dass ich eh die Pumpe und den Reserveschlauch dabei hatte. Dann kämpfe ich erstmal 10 Minuten mit der Steckachse bis ich endlich meinen Platten reparieren kann. Der Vorteil ist, dass ich mir endlich Zeit nehme etwas zu essen. Der Nachteil ist, dass meine kleine Pumpe nicht genug Druck in den Reifen bringt und das Hinterrad ordentlich eiert.

Runde 13 – der Nachfolgeplatten: Das eiernde Hinterrad wird geflissentlich ignoriert und ich versuche weiter meine Runden zu drehen. Die Hitze macht mir ziemlich zu schaffen und ich merke, dass die Wassermelonen und Apfelstücke bei der Verpflegung definitiv nicht genug Energienachschub bringen. Nach vier Runden gibt der Schlauch w.o., dieses Mal gottseidank direkt in der Wechselzone und ich schiebe mein Rad direkt zum Reparaturservice, dem ich meinen letzten Reserveschlauch in die Hand drücke. Die Inanspruchnahme dieses hervorragenden Services erweist sich als goldrichtig. Die Repartur ist schneller und vor allem nachhaltiger als meine eigene. Wieder mehr motiviert fahre ich weiter und treffe in der nächsten Runde Inga und Sophia an der Strecke. Das Wissen, dass das richtige Pflaster seinen Zweck erfüllt hat und es meinen beiden Damen gut geht beflügelt mich. Zusammen mit den endlich kühleren Temperaturen komme ich wieder besser in den Flow.

Runde 17 – Essen ohne Rücksicht auf Verluste: Der Kopf ist wieder motiviert, die Beine sind schon eher schwer und meine unzureichende Nahrungszufuhr macht sich zunehmend bemerkbar. Nach knapp 10 Stunden beschließe ich es darauf ankommen zu lassen und esse was es eben im Angebot gibt. Gulasch war mit dann doch zu hart, aber das Risotto ist nur ein wenig magenschonender. Egal, ich risikiere es, denn nur mit den Müsli-Riegeln oder der Wassermelone kann ich nie die 24 h überstehen. Die Pause wird auch gleich genutzt um das Licht zu montieren, somit sind die 40 Minuten Standzeit zwar lange, aber nicht katastrophal. Und der Plan geht auf. Nach ein, zwei Runden schafft es mein Stoffwechsel auch genug Energie aus der Hau-Ruck-Essensaktion zu ziehen und ich bin ziemlich zufrieden mit den letzten Tageslicht-Runden.

Runden 20 und 21 – mein Rendez-Vous mit der Brücke und das unerwartete Ende: Der wunderbare Lichtstimmung während dem Sonnenuntergang entschädigt mich für die zunehmend schweren Beinen in den kurzen knackigen Anstiegen. Die erste Runde in der Nacht macht richtig Freude. Doch in der zweiten Runde in der Nacht fädle ich mit meinem Lenker in einem Brückengeländer ein. Ich stürze zwar nicht, aber das unsanfte Bremsmanöver am Brückengeländer führt zu einem riesigen blauen Fleck auf meinem Oberschenkel in den nächsten Tagen. Da von weiss ich jedoch noch nichts. Ich richte meinen Lenker wieder aus, und fahre die Runde fertig. Die nächste Runde fahre ich auch noch, doch mein Gefühl sagt mir, dass ich jedenfalls eine Pause brauche. Die Entscheidung reift in mir, dass ich lieber rund um Mitternacht ein paar Stunden Pause mache und dafür die Sonnenaufgang-Runden wieder fahren kann. Somit lege ich mich nach ziemlich genau 12 Stunden in mein Zelt.

Das wiederum erscheint mir zunächst eine sehr dumme Idee. Da ich nie den Plan hatte zu schlafen habe ich natürlich keine Iso- oder Luftmatratze mit und auch keinen Schlafsack. So ist mir trotz Merinounterleiberl kalt und ich kann nicht schlafen. Ich liege also wach im Zelt und lausche meiner Umgebung. Nach nur sehr kurzer Zeit ist es absolut ruhig… und ich denke mir, da fährt ja niemand mehr… da verliere ich ja gar nix gegen meine Konkurrenten. Doch nach ein paar Stunden frieren wird mir klar, dass der einzige Weg wieder warm zu werden ist, wenn ich wieder weiterfahre. Ich rolle also zu Start und Ziel und kenne mich überhaupt nicht mehr aus, denn da steht nur „the race is interrupted“. Ich weiss ja nichts von dem tragischen Unfall…

Epilog: Walter informiert mich über WhatsApp dass das Rennen endgültig abgebrochen ist. Ich komme zum Frühstück wieder ins Hotel und kann den Tag noch mit Inga und Sophia verbringen, was definitiv ein dicker Pluspunkt ist. Und im Nachhinein betrachtet bin ich froh, dass ich nicht weitergefahren bin, denn vermutlich wäre ich in der nächsten Runde direkt zum Unfall gekommen und hätte wohl noch mehr mit dem tragischen Ausgang zu kämpfen.

Was bleibt ist ein ambivalentes Gefühl. Nichts von meinem Rennergebnis ist von irgendeiner Relevanz, gegeben der tragischen Umstände. Dennoch ist es eine unvollendete Geschichte. Die ca. 180 km und 3400 Höhenmeter in ca. 12h, trotz zweier Platten, sind durchaus ok, aber ich weiss auch, dass ich die zweite Hälfte nicht mehr so viel liefern hätte können. Somit ist der Wunsch da, mich besser vorzubereiten und wieder ein 24h MTB Rennen in Angriff zu nehmen. Davor muss ich aber in meinem Kopf noch damit klarkommen, dass meine naive Vorstellung, bei so einem Rennen passiert nix wirklich schlimmes, leider nicht immer hält. Gleichwohl, der Blitz schlägt nicht zwei Mal an der gleichen Stelle ein, oder?