Aufmerksamkeit, die

[Aufmerksamkeit ist die Zuweisung von (beschränkten) Bewusstseinsressourcen auf Bewusstseinsinhalte. Das können z. B. Wahrnehmungen der Umwelt (Schlagloch)
oder des eigenen Verhaltens (Vollgas jetzt) und Handelns (Kurve schneiden) sein,
aber auch Gedanken und Gefühle (den fahr ich aus den Schuhen).]

Bei den (meisten) Menschen spielt sich das Meiste innen ab! Außen herum sind wir von der Haut umgeben, darunter geht’s voll ab, bei uns RadlerInnen! Wir vom RC Mödling haben uns zudem, noch weiter außen (also außerhalb der Haut), mit neuen Trikots umgeben! Erstens, weil’s der Anstand verlangt und zweitens, auch zur Sicherheit! Wenn es dann auch noch gefällt, SCHAPOO[1], wie der Bernie Eisel auf Eurosport so treffend bemerkt!

Haben wir letztens eher die Muskeln und deren Zusammenspiel gestreift, geht’s heute um die anderen, inneren Werte. Beim und für’s Fahren natürlich!

Es ist gar nicht so „ohne“: wenn man z.B. vor einer Gruppe fährt (z.B. bei der Wochenteilung des RCM), fahren bei uns bis zu 20 Leuten im Windschatten dicht auf.

Da ist volle Konzentration des/ der Führenden gefragt: Schlaglöcher, Hunde von links, Katzen von rechts, Autos von oben, überholende Motorräder von vorne, Pace halten, Streckenverlauf weiter vorne beachten, Blick nach hinten (kommen alle mit), Hören nach hinten (wird geplaudert=ich fahre zu langsam), und und und…

Da ich keine Frau bin, geht sich das alles multitaskingmäßig nur mehr begrenzt aus. Dazu müssen ja noch „taktische“ Finessen im Hinterkopf geplant werden, denn bei einer gemütlichen Klubausfahrt muss man immer mit integrierten Rennpassagen (die plötzlich meist vor Steigungen oder dem Finale zum Wirt lanciert werden) rechnen!

Auf jeden Fall ist es so, dass man nur fahren sollte, wenn man dann auch (zumindest ein wenig) die Verantwortung für die Sicherheit der Gruppe übernimmt. Voll „peckt“[2] geht das nicht! D.h. natürlich auch: so löblich es manchmal ist, „ein wenig Wind zu nehmen“[3], es muss nicht unbedingt sein, wir fahren ja eh zum Spaß (meistens😊)!

So wie die Kraft, die Technik (hardware), die Technik (software),… ist auch die Aufmerksamkeit nur ein Teil des großen Ganzen, dem Radfahren! Beobachte einmal Dich selbst, konzentriere Dich auf den runden Tritt und Du wirst sehen, dass eine andere Komponente (meist die Leistung und damit die Geschwindigkeit) nachlässt! Dies hat natürlich viel mit Training und Übung zu tun! Beim Gehen z.B. verwenden fast alle von uns nur wenige, bewusste Ressourcen, d.h. wir können uns voll aufs telefonieren konzentrieren (und gegen einen Laternenmast knallen 😊).

Was das heißt? Egal, was man macht, Radfahren, Essen,… die Ganzheitlichkeit zählt! Leider sind wir (Menschen) sowieso zu einfach gestrickt, um sehr komplexe Zusammenhänge zu erfassen, aber ein kleiner Schritt zurück (etwas weniger Speed = sicherer durch mehr Aufmerksamkeit) macht sehr oft Sinn! Wir haben leider nur eine bestimmte Menge der Aufmerksamkeit in uns innen drinnen, die sollte man so geschickt wie möglich auf viele involvierten Teile (Beine,… UND Gehirn) aufteilen und ganzheitlich einsetzen.

Oder, oder besser UND: wir haben z.B. im RCM nun Fahrtechniktrainings mit dem 3-fachen Weltmeister Roland Königshofer durchgeführt (mit Unterstützung der Sportstadt Mödling), bessere Fahrtechnik schaufelt Ressourcen frei, die dann für z.B. für höhere Geschwindigkeit frei werden, haha!

In diesem Sinne, verwendet diese auch (alle, zumindest manchmal)…

schapoo,

te walt


[1] Chapeau

[2] Steir.= angeschlagen

[3] Windschatten geben