ELEKTRI-SIERT

Elektrisch….na so was passiert auch mir !!

Da ich diesen Blog selbst sehr gerne lese, getraue ich mich heute endlich auch selbst meine Gedanken zum Besten zu geben.

Ich -Frau- des fleißigen Schreibers und Radlers te walt, habe noch vor gar nicht langer Zeit (ach, es ist erst so ca. 4 Jahre her… na halt vor dem 50en Lenz) wie die meisten „echten“ Radler, jedes elektrisch betriebene Vehikel und den darauf Sitzenden belächelt.

Damit in den allgemeinen Tenor der Profis, Halbprofis und Hobbyfahrer,… miteingestimmt 😉 „E-radeln kann nicht wirklich anstrengend sein!  Sonntagsfahrer! Das kann ja kein Trainieren sein! usw…“

Tja weit gefehlt! Wie so oft stellt sich bald heraus, dass man den Mund bzw. die Gedanken oft nicht zu voll nehmen sollte.

Ich bin ja wirklich nicht die Faulste, fahre auch im Winter (zum Leidwesen der Geldbörse und meiner Felgen. Schon nach 2 Saisonen sind die Speichen mit den Nippeln vom Salz zusammengefressen und die schönen, teuren Carbonfelgen hinüber!) Hoffentlich lernt -Frau- daraus und geht sorgsamer mit dem Gerät um.

Aber halt, ich schweife ab…

Zurück zum „Elektrischen“: Schon nach wenigen Jahren des doch halbwegs regelmäßigen Radelns, stellt sich, zumindest bei mir (50+) die Erkenntnis ein, dass man der s.g. (starken?) Schöpfung der Natur (Männermuskel, Männerehrgeiz,…) oder einfach dem eigenen Schweinehund zu überwinden nicht mehr hinterher kommt.
Sprich: bei der schönen Mittwochs-Gruppenausfahrt oder auch der Fahrt in den Frühling passiert es zumeist schon nach wenigen Minuten (ja Ihr habt richtig gelesen, M i n u t e n!!), dass Frau bei der erstbesten kleinen Steigung abreißt und nicht mehr in die Gruppe kommt. Wenn man im Gruppenwindschatten-Sog bleiben könnte, gings ja (Bin mir da aber auch nicht so sicher 😊, denn auch da geht es Richtung Maximal-Puls= Explosion!).

So fährt -Frau- halt viel alleine. Ist ja auch sehr schön und selbstbestimmt, zudem tut’s  der Frauenseele gut 😉.

Aber immer öfter wird nun statt wie früher mitleidig, neidisch auf die elektrischen Drahtesel geschielt, die mit so entspannten Fahrern drauf bergauf an einem vorbeiziehen! Wer hätte gedacht, dass sich der Blickwinkel so rasch ändert. Haha

Über 1 Jahr habe ich nun im Urlaub und zu Hause verschiedenste E-Rennräder ausprobiert, Meinungen eingeholt, Freude beim Probieren gehabt und auch Rückschläge eingesteckt (wenn der Akku doch zu wenig lange hielt, um mit meinem Schatz inkl. Männermuskel- Männerehrgeiz- 😉 mitzuhalten).

Denn dies war dann doch der Hauptwunsch: gemeinsam 70km ausfahren, sodass er wenigstens auch ein bisserl schwitzt 😊!
Das heißt nicht, dass wir nie gemeinsam fuhren, aber eben ich am Anschlag und danach fix-fertig und er: „Ich brauch heute nicht duschen, hatte eh einen Ruhetag!“… grrrrr

Genug!! Heute war es so weit! Ich habe die Seite gewechselt. Bin total glücklich mit dem scheinbar zu mir und meinem Fahrverhalten und Wünschen passenden System (Add-e Next aus der Bike Schneiderei, danke Felix).  
Oh welch‘ ein Erstaunen, auch E-rennradfahren ist anstrengend und auf jeden Fall ein Training (bei entsprechendem Tempo)! Wenn sich Frau nun bei Schätzchen „anhängt“ sind 150-250W Motorunterstützung nötig plus eigenes, festes Strampeln, genauso wie wenn alleine ausgefahren wird. Aber eben nicht am Anschlag.
Ja, der Motor könnte mehr. Frau könnte nun frech vorbeifahren und lässig grinsen, dies würde sich aber spätestens nach wenigen km rächen, unter der dann nötigen Volllast (400-600W) wäre der Akku sehr schnell leer.

Somit lasse ich das lieber und genieße es dabei zu sein😊!

Resümee:
Ich entschuldige mich hiermit bei allen bisher belächelten e-Radlern für meine damalige Sichtweise, man möge mir das bitte als „jugendliche“ Unwissenheit verzeihen. 😉
Jede Art von Radlfahren macht glücklich, aber das habt Ihr bestimmt eh schon gewusst.
Ich werde nun mit meinem e-Rad bestimmt noch glücklicher, weil auch wieder in der Gruppe dabei.
win-win für alle

Wir sehen uns auf der Straße 😊
Eure Barbara