Geschichte des Vereins – Teil 1

„Das Radfahren ist der Triumph
des menschlichen Gedankens über die Materie“

Jakob Thoma (Bürgermeister von Mödling)
zitiert Paolo Mantegazza anlässlich
der 1. NÖ Radfahrmeisterschaft 1891

Die Ursprünge des Radsports in Mödling 1891 – 1897:

1891 gründete sich der I. Mödlinger Radfahrverein als Reaktion auf den vorherrschenden Radfahr-Boom. Die Hauptanliegen waren touristische und rechtliche Belange, wie Fahrprüfungen und ein „Straßenüberwachugnskommittee“.

1894 erfolgte die Gründung des Mödlinger Bicycle Club mit deutlich sportlicheren Ambitionen. Bereits im Gründungsjahr wurde ein Straßenrennen über 30 km organisiert, bei dem Ludwig Rückeshäuser mit einer beachtlichen Zeit von 1:06:34 siegreich blieb.


Ludwig Rückeshäuser, Josef Seltenhammer und Hans Fischer (alle Mödlinger Bicycle Club) nachdem sie beim Rennen vom 14. Juli 1895 vordere Plätze belegten.

1895-1897 wurde in Mödling eine Radwettfahrbahn betrieben und es fanden regelmässig Wettbewerbe mit hochkarätiger internationaler Beteiligung statt. Leider waren diese Veranstaltungen nur sportlich und nicht finanziell von Erfolg gekrönt und nach nur 3 Jahren Rennbetrieb wurde die Rennbahn verkauft und bald darauf abgerissen.

Gründung des Arbeiter-Radfahrvereins in Mödling 1897

Um die Jahrhundertwende des vorherigen Jahrhunderts ging der erste Fahrradboom zu Ende und die Aktivitäten in organisierten Vereinen ließen deutlich nach. In bürgerlichen Kreisen wandte man sich vermehrt der Motorisierung. In der Arbeiterbewegung blieb das Fahrrad jedoch das Fortbewegungsmittel schlechthin. So wurde in Mödling 1897 der Arbeiter-Radfahrverein gegründet, welcher ab 1899 auch zum „Verband der Radfahrvereine Österreichs“ (später ARBÖ) gehörte.

Während des Ersten Weltkrieges musste das Vereinsleben eingestellt werden, da viele der aktiven Radfahrer zum Militärdienst einrückten.

Ab dem Jahr 1926 erzielte Anton Schuldner für Mödlinger Arbeiter Radverein wesentliche Rennerfolge. Er gewann unter anderem in den Jahren 1927 und 1929 der Radklassiker Wien-Graz.

Anton Schuldner in jungen Jahren 1917.

In der Zwischenkriegszeit sorgten unter anderem auch Friedrich Lehr (später Bürgermeister von Mödling), Otto Rauch, Rudolf Erben und Franz Knapp dafür dass der Sport und Tourenbetrieb aufrechterhalten blieb und Radsport in Mödling nie in Vergessenheit geriet.

Vereinsneugründung 1946

Unter Obmann August Mayer und den Mitgliedern Schuldner, Jirsa, Skerl und Puska wird der ARBÖ Radclub Mödling neu gegründet.

Bereits 1949 wurde die erste Clubmeisterschaft ausgetragen und
Kurt Honisch (sen) gewann vor Rudolf Will, Hans Fock und Herbert Wagner.

Bereits in den ersten Nachkriegsjahren feierten die Sportler des Vereins „Die Mödlinger Radfreunde“ schöne Erfolge. Kurt Honisch (sen.) gewann das Straßenrennen „Rund um den Schneeberg“ mit mehr als 7 Minuten Vorsprung.

Eine Vielzahl an Talenten (Erich Stracker, Franz Wolf, Franz Zeman, Dieter Henkel, Paul Pohler, Willi Sorre, die Brüder Lehr, Beran und Talmatsch) sorgte in den nächsten Jahren für viele Siege und Erfolge für die Radsportfreunde Mödling.

Erich Stracker – Landesmeister 1961

Da diese Erfolge auch bei den Großvereinen in Traiskirchen oder Neunkirchen nicht unbemerkt blieben, wurden jedoch einige der Talente auch abgeworben und es wurde gegen Ende der 60er Jahre etwas ruhiger um den Verein.

Ein erfolgreiches Jahrzehnt – die 70er

Im Jahr 1971 brachten die mittlerweile schon etwas „älteren“ im Verein, Kurt Honisch, Erich Stracker, Franz Wolf, und Walter Pokorny wieder neuen Schwung in den Radclub RIA Mödling Radsportfreunde. Mit einigen jungen Talenten wurden bald Erfolge erzielt. Kurt Honisch jun. wurde 1972 Landesmeister im Querfeldein.

Walter Pokorny – als Sieger der längsten Etappe in Österreich (Innsbruck-Linz) sicher einer der erfolgreichsten Fahrer des Vereins

Gut gelaunt unterwegs